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			Jagdschloss 
			Gensburg im Elsaß 
			 
			Das 
			kaiserliche Jagdschloss Gensburg, ein Stein- und Fachwerkbau im Stil 
			der Neorenaissance, steht auf dem 759 m hohen Spitzberg etwa 40 
			Kilometer nördlich der restaurierten Hohkönigsburg. Im November 1891 
			erwarb die deutsche Verwaltung das Gensbourg-Anwesen bei Oberhaslach 
			mit dem Ziel, es zum Jagdschloss Wilhelms II. zu machen. Die „Illustrirte 
			Chronik der Zeit“ berichtet 1892 dazu:  | 
		
		
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					Das für 
					ein kaiserliches Jagdschloß bestimmte Landhaus Gensburg bei 
					Burg Niedeck im Elsaß 
					Hoch im Norden hat sich Kaiser Wilhelm II. in seinen 
					ostpreußischen Forsten, in der Rominter Heide, ein 
					Jagdschloß in norwegischem Style errichten lassen, und fast 
					gleichzeitig hat die reichsländische Regierung für ihn eine 
					Besitzung im Elsaß erworben, die in der Nähe der Burg 
					Niedeck mitten in den Bergen liegt und aus 20 Hektar 
					Ackergelände und Wiesen mit einer Villa besteht. Die Villa 
					Gensburg soll als kaiserliches Jagdschloß eingerichtet 
					werden, weil die für den Kaiser zur Jagd gehegten 
					Staatsforsten in unmittelbarer Nähe liegen. 
					Unsere Leser finden auf Seite 456 eine Ansicht des 
					Landhauses Gensburg, das zur Gemeinde Oberhaslach gehört und 
					im schönsten Theile der waldreichen Vogesen, im Thale der 
					Hasel liegt. Unfern davon erhebt sich die „Burg der Riesen“, 
					Niedeck, von der es in dem bekannten Gedichte Chamissos 
					heißt:  | 
				 
				
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					„Burg Niedeck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, 
     die Höhe, wo vor Urzeiten die Burg der Riesen stand; 
     sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer; 
     Du fragest nach den Riesen? Du findest sie nicht mehr.“ 
					 
					Ehe man dorthin gelangt, führt der Weg an zwei einfachen, 
					nur etwa 500 Meter von einander entfernten Landhäusern 
					vorüber, von denen die am meisten thalaufwärts gelegene 
					Villa Gensburg bisher einer Straßburger Familie zum 
					Sommeraufenthalte diente. Kaum eine halbe Meile von dem 
					Schlößchen entfernt beginnt das große kaiserliche 
					Jagdgebiet., woselbst sich ausgedehnte Jagdgelegenheit auf 
					Sauen, Hirsche und Auerhähne befindet. 
					Diese Lage des Landhauses war es, welche den Fürsten 
					Hohenlohe veranlaßte, es mit dem dazugehörigen 
					Oekonomiegebäuden und Wiesen für den Preis von 32.000 Mark 
					anzukaufen und dem Kaiser anzubieten. Das Haus besteht aus 
					zwei durch einen Thurm getrennten Flügelbauten und enthält 
					13 größere und kleinere, einfach eingerichtete Zimmer, sowie 
					eine aus vier Zimmern nebst Küche bestehende Pächterwohnung 
					im Erdgeschoß des rechten Flügels. Auf dieser Seite liegen 
					auch die Oekonomiegebäude nebst Stallungen für 40 Stück 
					Vieh, und zwischen diesen und dem Hauptgebäude weiter zurück 
					im Hofe eine Käserei zur Bereitung von sogenanntem Limburger 
					Käse. Unter den verschiedenen Baulichkeiten befinden sich 
					gewölbte Keller, und eine Wasserleitung versorgt das  
					Herrschaftshaus von den nahen Höhen mit ausgezeichnetem 
					Quellwasser. Hinter 
					den Gebäuden steigt terrassenförmig nach der Höhe zu ein mit 
					Lauben und lauschigen Plätzchen ausgestatteter Garten an, 
					während auf der anderen Seite jenseits der Straße ein 
					üppiger Wiesengrund beginnt. 
					Schräg seitwärts gewahrt man auf der Niedeck-Bergfeste die 
					Reste einer alten, dem heiligen Sebastian gewidmeten 
					Kapelle, die in dem Kauf nicht inbegriffen sind. Bisher ist 
					Gensburg den Vogesenreisenden wenig bekannt geworden, doch 
					wird die neue Bestimmung des Schößchens ihm ohne Zweifel 
					jetzt zu größerer Anziehungskraft verhelfen.
					
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			 Es 
			ist unklar, ob der Erwerb auf Wunsch des Kaisers erfolgte. 
			Wahrscheinlicher ist, daß der damalige Reichstatthalter, Fürst 
			Hohenlohe-Schillingsfürst die Idee hatte, es dem Kaiser zu schenken. 
			Das Haslacher Jagdrevier wurde schon früher vom Straßburger Bischof 
			genutzt. Insgesamt war das Schloß aber klein und auch sehr 
			abgeschieden, so daß sich danach lange Jahre gar nichts tat. Erst im 
			Oktober 1895 kam der Kaiser mal zur Jagd in die Gegend, weil er in 
			der Nähe die Festung Mutzig besuchte, fand dann wohl doch Gefallen 
			am Objekt und die Umbauarbeiten wurden geplant. Am 31. Oktober 1895 
			formuliert Graf Eulenburg eine Art Bauvorschrift dazu. Das Schloß 
			sollte unter anderem mit einer Zentralheizung ausgestattet werden 
			und über Stallungen für 12 bis 20 Pferde verfügen. 
			Federführend 
			für den Ausbau war das renommierte Architekturbüro Kuder & Müller, 
			das bereits das Sängerhaus in Straßburg baute. In einem 
			Kostenvoranschlag vom November 1896 werden für die Ausführung 
			180.000 Mark genannt.  
			Die 
			Umbauarbeiten zogen sich bis Herbst 1899 hin, danach finden sich 
			viele Rechnungsbelege in den Archiven zur Innenausstattung über 
			Möbel bis zu Tapeten.   | 
		
		
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					Ludwig 
					Frommer „Hoch lebe der Kaiser“ zum 27.Januar 1912. 
					Beilage zu Nr.9, Band 21 des „Weidwerk in Wort und Bild“.  | 
				 
			 
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			 Doch 
			der Kaiser selbst fand nie den Weg hinauf, das wird nicht am Schloß 
			gelegen haben, denn er hat es ja nach dem Umbau nie gesehen. 
			Vermutlich war das Jagdrevier für ihn uninteressant. Nur sein Sohn 
			Kronprinz Friedrich Wilhelm weilte viermal dort oben.  
			Seit 
			1907 stand das Schloß unter dem Namen „Forsthaus Haslach“ dem 
			Statthalter der Reichslande zur Verfügung und wurde teilweise von 
			Landforstmeister (Direktor des Wasser- und Waldministeriums von 
			Elsass-Lothringen) genutzt. 
			Nach 
			dem Ersten Weltkrieg zog die französische Forstverwaltung ein. Heute 
			ist das Anwesen als „Relais de Gensbourg“ als Hotel im Privatbesitz.
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			Jagdschloß Pait in Ostpreußen 
			
			  
			Die 
			Königlichen Oberförstereien Ibenhorst, Tawellningken und Nemonien 
			lagen am Kurischen Haff und bargen die letzten Elchbestände im 
			Deutschen Reich. Strenge Hegeanordnungen des Kaisers sorgten dafür, 
			daß die Bestände geschützt und erhalten wurden. Er selbst hatte auch 
			wenig Interesse an der Elchjagd, wie selbst bekundete, war sehr 
			selten im Jagdgebiet und schoß nur wenige Tiere. Seit 1904 hielt er 
			sich dann im bescheidenen Jagdschloß Pait (oder auch Peit) auf.
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					Winterjagdgesellschaft (unbekannter Ort)  | 
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			Quellen:   
			
			
			Webseite des Landkreis Still, Region Molsheim-Mutzig 
			„Illustrirte Chronik der Zeit“ 1891, Seiten 456 + 458 
			Dr. Andreas Gautschi „Wilhelm II und das Waidwerk“, Nimrod-Verlag 
			Augsburg 2009 
			Wikipedia 
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